Bromhidrose
Bromhidrose (auch Bromhidrosis genannt) beschreibt eine stark riechende Schweißabsonderung, die in der Regel durch die Zersetzung von Schweiß durch Bakterien auf der Haut entsteht. Das Wort „Bromhidrose“ leitet sich aus dem Griechischen ab („bromos“ für „Gestank“ und „hidros“ für „Schweiß“).
Ursachen und Entstehung
- Zusammenspiel von Schweiß und Bakterien:
- Schweiß an sich ist zunächst geruchlos.
- Gerüche entstehen, wenn Schweiß (insbesondere aus apokrinen Schweißdrüsen) von Bakterien (z. B. Corynebakterien) auf der Hautoberfläche zersetzt wird. Dabei entstehen geruchsintensive Abbauprodukte.
- Körperregionen:
- Besonders betroffen sind Achselhöhlen, Fußsohlen, Genitalbereich oder andere Körperregionen mit vielen Schweißdrüsen.
- Begünstigende Faktoren:
- Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose): Mehr Schweiß bietet Bakterien mehr „Nahrung“ und Feuchtigkeit.
- Hygienemängel: Unzureichende Körperhygiene fördert das Bakterienwachstum.
- Bestimmte Krankheiten oder Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes, Adipositas): Können den Körpergeruch beeinflussen.
- Ernährung (stark gewürzte Speisen, Knoblauch, Zwiebeln) und bestimmte Medikamente können ebenfalls den Schweißgeruch intensivieren.
Unterscheidung: Apokrine und Ekrine Bromhidrose
- Apokrine Bromhidrose:
- Betrifft vor allem Achselhöhlen, Genitalbereich, Brustwarzenvorhof.
- Schweiß ist protein- und fettreicher und wird leicht von Bakterien zersetzt, was den intensiven Geruch verursacht.
- Ekrine Bromhidrose:
- Betrifft vor allem Fußsohlen, Handflächen und Stirn.
- Hier ist der Schweiß dünnflüssiger, aber bestimmte Stoffe (z. B. Harnstoff, Milchsäure) können den Geruch fördern, wenn sie von Bakterien zersetzt werden.
Behandlung und Vorbeugung
- Hygienemaßnahmen:
- Regelmäßiges Duschen mit milden, antibakteriellen Waschsubstanzen.
- Täglicher Wechsel von Socken und Kleidung; bevorzugt atmungsaktive Stoffe.
- Antitranspirantien/Deodorants:
- Antitranspirantien reduzieren die Schweißproduktion, z. B. durch Aluminiumsalze.
- Deodorants verringern primär Gerüche, indem sie Bakterien hemmen oder überdecken.
- Behandlung starker Schweißbildung:
- Bei Hyperhidrose: Einsatz von Botox-Injektionen, Iontophorese oder – in seltenen Fällen – operative Eingriffe (z. B. Schweißdrüsenabsaugung).
- Ernährung & Lebensstil:
- Achten auf eine ausgewogene Ernährung; Reduktion stark riechender Lebensmittel.
- Vermeidung von Übergewicht und Nikotinkonsum.
- Medikamente:
- In speziellen Fällen oder wenn Infektionen (z. B. mit Corynebakterien oder Pilzen) vorliegen, können topische oder systemische Medikamente notwendig sein.
Fazit
Bromhidrose ist meist harmlos, kann für Betroffene jedoch unangenehm und sozial belastend sein. Durch konsequente Hygiene, passende Pflegeprodukte und – bei Bedarf – medizinische Maßnahmen lässt sich der übermäßige Geruch häufig wirksam reduzieren oder beheben. Bei anhaltenden oder stark ausgeprägten Problemen empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung, um mögliche zugrunde liegende Ursachen (z. B. Hyperhidrose) zu erkennen und gezielt zu behandeln.